Lieferantenbewertung und Einkauf in SAP
Lieferantenbewertung und Einkauf in SAP
Wichtige Transaktionen & der Mehrwert durch Subsysteme
Ein gut abgestimmter Beschaffungsprozess und eine belastbare Lieferantenbewertung sind für Unternehmen, die SAP einsetzen, unverzichtbar. Auf Basis valider Daten und gezielter Transaktionen lassen sich Lieferanten objektiv beurteilen und die Einkaufsprozesse werden in die Qualitätsstrategie des Gesamtunternehmens optimal integriert. Dieser Beitrag gibt einen strukturierten Überblick über die wichtigsten SAP-Transaktionen für die Lieferantenbewertung und den Einkauf – und zeigt auf, wie ergänzende Subsysteme wie SQM360 vorhandene Abläufe gezielt erweitern können.
Lieferantenbewertung in SAP
Wichtige Transaktionen
Die Lieferantenbewertung dient dazu, die Leistungsfähigkeit von Lieferanten anhand festgelegter Kriterien wie Qualität, Preisverhalten und Termintreue zu analysieren. Unternehmen schaffen sich so eine zuverlässige Entscheidungsbasis und verbessern gleichzeitig ihre Einkaufsqualität.
ME61 – Lieferantenbewertung anlegen oder ändern
Diese Transaktion ermöglicht es, Lieferantenbewertungen manuell zu erfassen oder zu überarbeiten. Dabei können verschiedene Kriterien individuell gewichtet und bewertet werden.
Vorgehen:
- Transaktion
ME61
aufrufen - Lieferantennummer und Einkaufsorganisation eingeben
- Bewertungskriterien und Gewichtungen festlegen
- Bewertung speichern
Ergebnis:
Es entsteht eine numerische Gesamtbewertung, die direkt in die Einkaufsstrategie einfließt.
Praxistipp:
Gerade in hochfrequenten Einkaufsprozessen zeigt sich: Manuelle Bewertungen über ME61 sind fehleranfällig und ressourcenintensiv. Subsysteme wie SQM360 ermöglichen eine automatisierte Zusammenführung qualitätsrelevanter Daten aus Wareneingang, Reklamation und Prüfung – und entlasten so Einkauf und Qualitätsmanagement signifikant.
ME63 – Bewertung nach Wareneingängen
Mit dieser Transaktion werden Lieferanten automatisiert anhand dokumentierter Wareneingänge und Prüfergebnisse bewertet.
Vorgehen:
- Transaktion
ME63
aufrufen - Lieferant und Material eingeben
- Bewertungsdaten anzeigen
Ergebnis:
Die Bewertung basiert direkt auf realen Wareneingängen und den dazugehörigen Qualitätsprüfungen.
Erweiterung durch Subsystem:
Systeme wie SQM360 ergänzen die SAP-Bewertung um Abweichungsstatistiken, Trendanalysen und qualitätsrelevante Prüfmerkmale – inklusive automatischer Messdatenerfassung.
QINF – Qualitätsinformationssatz für Lieferanten
QINF
ermöglicht die systematische Dokumentation von qualitätsrelevanten Informationen je Lieferant und Material.
Vorgehen:
- Transaktion
QINF
aufrufen - Lieferanten- und Materialdaten eingeben
- Anforderungen, Zertifikate und Bewertungen hinterlegen
Ergebnis:
Eine zentrale Informationsquelle für qualitätsbezogene Lieferantenhistorie entsteht.
Erweiterung durch Subsystem:
Ein CAQ-Subsystem wie SQM360 kann zusätzlich technische Dokumente verknüpfen, Prüfworkflows flexibel anpassen und branchenspezifische Anforderungen abbilden.
Einkauf in SAP: Transaktionen für den operativen Ablauf
Im SAP-Einkauf werden alle Schritte vom Anfordern über das Bestellen bis zur Rechnungsprüfung systematisch unterstützt. Die folgenden Transaktionen gehören zum täglichen Werkzeug im Einkauf.
ME21N – Bestellung anlegen
Dient zur Erfassung einer Bestellung mit konkreten Konditionen.
Vorgehen:
- Transaktion
ME21N
aufrufen - Lieferant, Material, Menge und Preis erfassen
- Bestellung speichern
Ergebnis:
Eine gültige Bestellung wird angelegt und weiterverarbeitet.
Unterstützung durch Subsysteme:
Ergänzende Systeme unterstützen bei der einfacheren Aufnahme der Daten, welche für die Lieferantenempfehlung benötigt werden.
ME22N – Bestellung ändern
Ermöglicht die nachträgliche Bearbeitung bestehender Bestellungen.
Vorgehen:
- Transaktion
ME22N
aufrufen - Bestellnummer eingeben
- Daten anpassen und speichern
Ergebnis:
Die Bestellung wird mit den geänderten Werten aktualisiert.
MIGO – Wareneingang buchen
Hier wird der physische Wareneingang dokumentiert und im System verarbeitet.
Vorgehen:
- Transaktion
MIGO
aufrufen - Bestellnummer eingeben
- Wareneingang prüfen und buchen
Ergebnis:
Der Lagerbestand wird angepasst, die Lieferung ist im System verbucht.
Integration von Prüfplätzen:
Lösungen wie SQM360 verknüpfen die gebuchten Wareneingänge mit Prüfplänen und spielen qualitätsrelevante Ergebnisse direkt zurück ins SAP-Prüflos – etwa von Messmaschinen oder mobilen Prüfplätzen.
MIRO – Rechnungsprüfung
Dient der Erfassung und Prüfung von Eingangsrechnungen.
Vorgehen:
- Transaktion
MIRO
aufrufen - Belegdaten und Bestellbezug eingeben
- Prüfung und Buchung durchführen
Ergebnis:
Die Rechnung wird systemisch erfasst und für die Zahlung vorbereitet.
Einbindung zusätzlicher Qualitätsdaten: SAP-seitige Voraussetzungen
Damit Qualitätsdaten überhaupt in Bewertungen und Einkaufsentscheidungen einfließen können, müssen bestimmte Informationen im SAP-System korrekt gepflegt sein:
- Materialstamm mit QM-relevanten Kennzeichen
- Lieferanten und Material müssen verknüpft sein
- Prüfpläne und Merkmalsdefinitionen
- Zugeordnete Prüfarten (z. B. 01 = Wareneingangsprüfung)
- Prozesse zur Prüfloserzeugung und Merkmalsrückmeldung
Nur auf dieser Basis ist eine objektive, qualitätsbezogene Bewertung – manuell oder automatisiert – möglich. Ergänzend können Termintreue, Liefertreue und weiche Faktoren wie Kommunikationsverhalten abgebildet werden, z. B. über Bewertungskriterien in ME61
oder über Subsysteme wie SQM360.
Wann ist ein SAP-Subsystem wie SQM360 sinnvoll?
SAP QM ist die Grundlage – aber nicht immer ausreichend, wenn Prozesse automatisiert, Geräte vernetzt oder Normen erfüllt werden sollen.
Typische Gründe für ein Subsystem:
Situation | Warum ein Subsystem hilft |
---|---|
Viele manuelle Prüfdateneingaben | Automatisierte Erfassung über Messgeräte & Importfunktionen |
**Hohe Normanforderungen ** | Audit-Trails, Prüfhistorie & Dokumentation direkt verfügbar |
Vernetzte Messsysteme vorhanden | Einbindung via Bluetooth, Interfacebox oder IIoT |
Lieferantenbewertung soll automatisch erfolgen | Direkte Verknüpfung von Qualitätsdaten mit Bewertung |
Abweichungen & Trends sollen sichtbar sein | SPC, Dashboards und visuelle Analysen |
Beispiel aus der Praxis
Ein Automobilzulieferer setzt auf SQM360 zur automatisierten Erfassung von Messwerten aus Portalmessmaschinen beim Wareneingang.
Die Prüflose werden weiterhin in SAP angelegt (Prüfart 01). Die Messergebnisse fließen direkt ins Prüflos, SPC-Warnungen werden visuell dargestellt und die Lieferantenbewertung aktualisiert sich automatisch – ohne manuelle Eingaben.
Checkliste: Ist ein Subsystem für Sie sinnvoll?
- Sie arbeiten mit vielen Lieferanten und Prüfanforderungen
- Ihre Mitarbeiter erfassen noch manuell oder in Excel
- Sie wollen normgerecht dokumentieren und rückverfolgen
- Sie nutzen die Q-Meldung, möchten diese aber am Entstehungsort erfassen
- Sie nutzen Messsysteme oder Prüfstände, die SAP nicht direkt einbinden kann
Abschließende Betrachtung
SAP bietet mit den vorgestellten Transaktionen eine belastbare Grundlage zur Bewertung und Steuerung der Lieferanten- und Einkaufsprozesse. Standardfunktionen wie ME61
, ME63
, ME21N
oder MIRO
bilden die Kernelemente eines funktionierenden Einkaufs- und Qualitätssicherungsprozesses.
Doch wer weiter denkt – in Richtung Automatisierung, Echtzeitdaten, SPC, Auditfähigkeit oder IIoT – wird um ein ergänzendes Subsystem wie SQM360 nicht herumkommen. Die Kombination beider Welten schafft Transparenz, Effizienz und Sicherheit – besonders in komplexen Lieferketten.
Sie möchten wissen, ob SAP in Ihrem Fall ausreicht – oder ob ein Subsystem wie SQM360 sinnvoll ist?
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